Mit dem Schreiben von Texten Geld verdienen – und zwar so viel, dass es zum Leben reicht. Falls es Dich interessiert: Im Folgenden beschreibe ich meine persönliche Story, wie ich es geschafft habe, mir mit dem Schreiben ein moderates Einkommen aufzubauen.


Es begann im Herbst 2018 in Australien …

… als ich mein Work & Travel Abenteuer startete und mir nicht ganz klar war, wie schnell ich dort an meine finanziellen Grenzen stoßen würde. Mit gerade einmal 2.000 € in der Tasche, die ich mir an den Wochenenden in den Monaten zuvor neben meinem Studium als eifriger Postbote angespart hatte, kam ich im malerischen Melbourne an.

Copywriter Ankunft in Melbourne
Ankunftsfoto in Melbourne (der Typ vorne rechts wurde btw. ein paar Monate später verhaftet und sitzt mittlerweile im Knast).

Natürlich wusste ich, dass ich mir dort recht bald einen Job suchen musste, um mich über Wasser halten zu können. Trotz Hostel-Lifestyle und Backpacker-Kost musste ich allerdings bereits nach vier Wochen feststellen, dass mein kleines Finanzpolster bereits nahezu aufgebraucht war (was zugegebenermaßen den zahlreichen Touren und nächtlichen Abenteuern mit meinen britischen Kumpels geschuldet war).

Auch wenn der Strand in St. Kilda wirklich schön ist, als Unterkunft waren mir dann doch ein paar geschlossene Wände lieber.

Ich musste also schauen, dass irgendwie Geld reinkommt. Und Geld verdienen mit Schreiben stand für mich damals definitiv nicht zur Auswahl.


Vom Erntehelfer …

Zum damaligen Zeitpunkt war es mir völlig egal, womit ich Kohle ins Haus schaffen konnte. Ich wusste nur eins: „Ohne Zaster keine Pasta“ … oder so ähnlich …

Über Facebook kam ich Gott sei Dank recht zügig an meinen ersten Job in Down Under: Und zwar als Erntehelfer in der südaustralischen Kleinstadt Naracoorte, die eben vor allem für ihre unzähligen Weinreben-Felder bekannt ist. Auch wenn ich dort mit meinen malaysischen und afghanischen Kollegen durchaus eine gute Zeit erlebte – die Arbeit ging ordentlich in die Knochen.

Copywriter Erntehelfer in Naracoorte
Fröhliches Selfie, bevor es wieder ans Unkraut zupfen geht. Juhu.

Denn meine Hauptaufgabe war leider nicht das Ernten von Weintrauben, sondern das Herausschneiden von Unkraut neben den Wurzeln der Weinreben. 300 Weinreben pro Reihe, also 300 Mal bücken pro Reihe, auf Zeit. Bei 40 Grad plus in voller Erntemontur und mit einem nervigen Moskitonetz ums ganze Gesicht, bei dem das Atmen zur Qual wird.

Die Bezahlung war in Ordnung (um die 24 AUD die Stunde damals, wenn ich mich recht erinnere), aber nach zwei Monaten hatte ich dann trotzdem keinen Bock mehr.

Gegen Weihnachten kehrte ich nach Melbourne zurück, machte mir mit meinen Kumpels auf der Great Ocean Road eine schöne Zeit und flog anschließend für ein paar Wochen nach Tasmanien. Ein absolut empfehlenswertes Reiseziel! Meine unvergessliche Erinnerung: Das 2 Kilometer lange Schwimmabenteuer durch den arschkalten See am Cradle Mountain (Dove Lake) mit meinem deutschen Kumpel.

Im Februar 2019, zurück in Melbourne, musste ich jedoch feststellen: Ich war mal wieder abgebrannt.


… zum Fleischer …

Ich war allerdings nicht lange arbeitslos. Denn mein getreuer Freund namens Ray aus Taiwan (den ich über Couchsurfing kennengelernt hatte) nutzte seine asiatischen Networking-Superkräfte und verschaffte uns beiden einen Job in einer scheußlichen Fleischfabrik in einem Vorort namens Sunshine (ziemlich ironisch, rückblickend betrachtet …).

Als „Chiller Hand“ bestand meine Aufgabe darin, unzählige Kuhkadaver entlang von Schienen zu navigieren, die an der Decke im Kühlraum befestigt waren und ein weitläufiges Labyrinth bildeten. Mit „navigieren“ meine ich schubsen. Und zwar schnell. Keine sehr erfüllende Beschäftigung, wie Du Dir bestimmt denken kannst.

Copywriter btf
btf

Ich weiß, absolut widerlich. Aber hey, the pay was good (24 AUD pro Stunde, 34 AUD bei Überstunden), also zog ich auch das über 3 Monate durch.

Da ich am Ende jedoch immer öfter krank wurde (sei es durch den ständigen Temperaturwechsel oder der ständigen Verwesung um mich herum), wurde ich schließlich gekündigt.

Mehr als eine Krokodilsträne vergoss ich an diesem Tag nicht.


… und schließlich zum Copywriter.

Nach meiner wirklich unangenehmen Zeit in der Fleischfabrik schwor ich mir eins: Keine Scheiß-Jobs mehr! Ich hatte die Schnauze gestrichen voll. Aber gleichzeitig war mir natürlich auch klar, dass ich irgendwie Geld verdienen musste.

Nach einiger Grübelei entschloss ich mich dazu, meinen Laptop endlich reparieren zu lassen (der natürlich schon in der ersten Woche nach meiner Ankunft in Australien den Geist aufgegeben hatte).

Nachdem dies erledigt und ich wieder um 200 € leichter war, ging es dann ans Eingemachte: Ich erinnerte mich daran, dass ich ein Jahr zuvor mal den glorreichen Plan verfolgt hatte, ein Amazon Kindle Business aufzubauen. Da dieses Projekt damals jedoch nicht ganz aufgegangen war – weil ich mehr für Ghostwriter ausgegeben hatte, als ich letztlich Bücher verkaufte – hatte ich die Bemühungen aufgegeben.

Was mir aber bis heute in Erinnerung geblieben ist: Die Texte, die ich damals von meinen engagierten Ghostwritern erhalten hatte, waren absoluter Rotz, sowohl aus inhaltlicher als auch als grammatikalischer Perspektive.

Copywriter Geld verdienen mit schreiben


Das kann ich besser?

Also wirklich, die Texte waren richtig beschissen. Und das war kein Einzelfall. Wenn ich mich so in der Amazon Kindle Facebook-Gruppe umsah, erging es den anderen Publishern nicht anders. Die Qualität der Kindle-Bücher war durch die Bank weg ein Witz.

So kam es zu meinem folgenschweren Entschluss, die Seiten zu wechseln: Vom Publisher, der Ghostwriter engagiert, wurde ich selbst zum Texter. Über die Facebook-Gruppe zog ich meine ersten Aufträge an Bord, später auch über Plattformen wie Textbroker.de oder Fiverr.com.

Von da an entwickelte sich alles sehr schnell. Fast alle Kunden schienen mit meiner Arbeit mehr als zufrieden zu sein.

„Yes! Endlich was gefunden, das ich kann!“

Joa, und seitdem läuft das ganz gut. Klar hatte ich am Anfang den ein oder anderen nervigen Kunden, der nur am Nörgeln war oder nicht zahlen wollte. Damit lernte ich aber schnell umzugehen und mittlerweile habe ich eine Handvoll Stammkunden, mit denen alles glattläuft (Danke geht raus!).

Hier gelangst Du zu einem ausführlichen Artikel: Copywriter werden im Jahr 2023: So startest Du durch!


Geld verdienen mit Schreiben – endlich frei!

Aber zurück ins Jahr 2019. Für mich fühlte es sich am Anfang so an, als hätte ich den heiligen Gral entdeckt. Rückblickend betrachtet war es vor allem am Anfang natürlich auch ein Berg voll Arbeit (teilweise auch frech unterbezahlt). Aber ich musste wenigstens nicht mehr um 3 Uhr morgens aufstehen, um tote Kühe zu schubsen! Was für ein Fortschritt, oder?

Nachdem ich eine Reihe an vielversprechenden Projekten an Bord geholt hatte und bereits einige Zeit in Brisbane mit chillen und surfen verbracht hatte, entschloss ich mich im Sommer 2018 dazu, erst nach Bali und dann nach Thailand zu reisen.

Copywriter Brisbane surfen
Keine Ahnung, wer das Foto damals erstellt hat, aber ich feier’s.

In Bali verbrachte ich ein Monat, in Thailand waren es zwei Monate. Mit meinem Schreiberlohn lebte ich dort wie ein König. Ein Tag, den ich mit dem Schreiben verbrachte, garantierte mir in Südostasien mindestens eine Woche Unbeschwertheit.

Seitdem habe ich mit dem Schreiben auch nicht mehr aufgehört. Warum sollte ich auch?


Fazit – Jeder kann online Geld verdienen!

Das ist tatsächlich meine feste Überzeugung. Mit Schreiben Geld verdienen ist dabei natürlich nur eine Variante von vielen. Unter dem Strich ist mir jedoch eine Sache klar geworden: Ich bin weder unglaublich talentiert, noch habe ich jahrelang den Arsch aufgerissen. Und trotzdem habe ich einen Weg gefunden, im Netz Asche zu machen. Egal, ob als Texter, als Designer, als SEO-Experte oder als virtueller Assistent – die Möglichkeiten sind da.

Manchmal muss man die deutsche Verbohrtheit einfach mal für einen Moment aufgeben und den Blick weiten …

Aber das sind natürlich just my two cents. Ich hoffe, Dir mit dem Artikel etwas Inspiration mitgegeben zu haben. Oder falls nicht, dann zumindest eine einigermaßen interessante Story. 🙂

Und wenn Du mehr darüber wissen willst, wie man mit dem Texten Kohle verdienen kann, melde Dich gern über das Kontaktformular oder schreib mir einfach über Insta!